dimanche 29 septembre 2013

Stimme

   Es wäre ein Säuseln, nur eine Bewegung, einige Blüttenblätter fallen langsam herunter, die, die im Baum gehalten waren, wie ein Blumenpacket an dem Himmel verschenkt, wie ein riesiges Liebeszeichen. Da werden die Blüttenblätter angestoßen, so fallen sie herunter, tanzen und schwingen im Garten.
       Es wäre ein Vogel. Von Ast zu Ast schwingt er sich und schlägt mit den Flügeln, stört diese perfeckte Harmonie, die ich zusammengesetzt hatte. Er bewegt sich so, dass ich es fast hören kann, wie stark sein kleines Herz schlägt, so dass ich auch raten kann, wie es ihm unmöglich ist, ruhig zu bleiben. Da ist das Kind, es rollt im Baum mit dem aufgeregten Vögelherz, es rollt mit Bilder von Sternen und Galaxien im Kopf; seine rollenden Gedanken kann ich ja schon von weit weg hören, weil ich sie auswendig kenne, das Kometkind, ich höre sie von Ast zu Ast rollen wie ein Stern im Himmel gegriffen, eines Tages wird sie herunterfallen, ich kann sie mir vorstellen, wie sie durch das Gras rollen würde, wie sie über alles weg rollen würde, durch das viele zwischen Äste rollen, ich weiß das ja, dass es sie zum Lachen bringt, es bringt sie zum Lachen das Denken, dass man sich um sie Sorgen macht, ich weiß, würde sie herunterfallen können, da würde sie nur seine Flügel öffnen und würde sich nicht auf den Boden befinden, also, durch das viele zwischen Äste rollen, bald wird sie einen von denen abbrechen, weil sie nie auf nichts aufpasst, es ist nicht schlimm, dass die Blumen wegen ihr herunterfallen, es ist nicht schlimm, aber, dass sie einen Ast abbricht! und er würde auch selbst herunterfallen, dieser Vogel, der glaubt immer noch, dass er noch fliegen kann, er würde herunterfallen und ich will noch mal das komische Lachen von ihm hören bevor er sich zerbricht, und ich will auch nicht, dass sie unter dem Gras rollt, da wäre es nicht sicher, dass ich sie wiederfinden kann, so klein wie sie ist, hat sie gesehen, wie groß das Gras hier ist, ein Kirschbaumast kann schnell verraten, es kann sich schnell abbrechen; seltsam, wie sie strahlt, mit zerzausten blonden Haaren, die immer so kurz geschnitten werden, wie von einem Jungen, mit roten Backen und großen blauen Augen, die man sehr rund sehen kann, wenn sie anschaut - das mag ich, dass ihre Augen blühen, dass ihr Mund bricht auf, dass ihre Nase zum Riechen näher kommt - sie passt aber auf nichts auf, sie tritt ein, sie geht heraus, sie spielt überall als ob sie zu Hause wäre, und wird nicht geschimpft, sie macht alles kaputt, sie ist laut im Haus von der Oma, und die Oma scheint aber nichts dagegen zu haben, nichts, sie tut so, als ob sie taub wäre und lächelt, lächelt weil es ihr freut, dass jemand hier endlich keine Angst hat laut zu sein, sie tut so, als ob sie so alt wäre, dass es sie nicht mehr stört, es ist aber wahr, dass es ihr egal ist, man kann hier rein kommen und alles kaputt machen, es ist ihr egal, so lang dass es Lärm gibt! Jetzt weiß ich, wie auf ihr Geschwätz zu aufhören, es ist leer, es heißt nichts, es dreht sich nur im Kreis wie eine alte Schallplatte, jedes Mal knödelt sie mehr, aber jetzt weiß ich wie auf ihr Geschwätz zu aufhören, um Zeit zu haben, um ihr Gesicht zu anschauen, - ihre Falten, ihre Lippen dünn wie nasses Papier - ihr monumentales Gesicht, das sich anschauen lässt, lässt aber seine Türe zugemacht; die Großmutter, die Urgroßmutter zugesperrt, die nur das Unwichtiges sagst, magst du noch mehr Milch? ja, nein, egal, bleib bitte nicht so, einfach so in dir zugesperrt, bitte sprich mit mir, du musst mit mir sprechen, du musst mich in diesem Weg von deinen Falten fuhren, da, gerade am Auge am Eck, und bleibt hier und so, gekrümmt mit alten Bewegungen und die Marmelade? hättest du gerne auch Marmelade, mein Onkel, weißt du mein Onkel hat eine sehr leckere Marmelade selbst gemacht, sehr lecker, also ich hätte gerne dieses Gesicht lesen können, dieses zarte faltige Gesicht, so suche ich den Schlüssel, ich werde vielleicht klettern sollen, das Fenster werde ich drücken, da werde ich meine Hand durch die Ouvertüre dringen, und die Klinke finden, mit der ich da reinkommen können werde. 
     Gerne würde ich reinkommen, es kann aber sein, dass Sie nicht mehr da sind.




Bild : Max Habich 
Danke Petit Suisse und danke Max :)
Auf französisch ist es da

dimanche 22 septembre 2013

Rouler des galaxies


     Un bruissement, un mouvement ; la douceur lisse d'une herbe verte reflète un éclat de soleil, quelques pétales dégringolent, qui étaient retenus dans les branches comme un paquet de fleurs offert au ciel dans un immense geste d'amour. Lentement les feuilles et les fleurs se déversent, bousculés par un mouvement rapide qui dérange la fixité de l'arbre blanc, elles se détachent et tombent avec peine, comme si elles cherchaient une faille dans l'air, un endroit où se faufiler pour atteindre la terre ferme - et elles pirouettent et se déhanchent, tout le monde danse dans mon jardin.
     On penserait qu'un oiseau bondit de branche en branche, il agite ses ailes et secoue sans ménagement toute l'harmonie que j'avais mise en place.  Il s'agite et je devine, dans ce petit corps, qu'une force irrésistible et autoritaire l'empêche de rester en place. Son cœur d'oiseau qui bat si vite ses pensées qui roulent des images de galaxies et d'étoiles, je les entends d'ici ; de même elle roule de branche en branche, ma sauvageonne, mon enfant-soleil, mon oiseau-comète, comme un astre saisi à même le ciel, un jour elle tombera de l'arbre, je l'imagine rouler sous les herbes hautes, peut-être tout brûler à son passage, à force de rouler ainsi entre les branches, je sais ça la fait rire de penser qu'on s'inquiète pour elle, je sais, elle se croit invincible, et bien sûr, si elle venait à tomber elle écarterait grand ses ailes et éviterait la dure rencontre avec le sol, eh bien, à force de rouler ainsi entre les branches elle en cassera une, parce qu'elle ne fait jamais attention à rien, qu'elle fasse tomber des fleurs, ce n'est rien, mais qu'elle casse une branche ! et il tomberait, cet oiseau-là, lui qui croit qu'il peut encore voler, il tomberait et se ferait mal et je veux encore entendre un peu son drôle de rire avant qu'elle grandisse ou se disloque, et je ne veux pas qu'elle roule sous les herbes, ce n'est pas sûr que je la retrouve, petite comme elle est, a-t-elle vu la hauteur de ces herbes-là, les branches d'un cerisier, c'est traître, ça se casse ; elle est drôle, elle rayonne, avec ses cheveux blonds en bataille, toujours coupés à trois ou quatre centimètres de longueur, comme ceux d'un garçon, avec ses joues rouges, ses grands yeux bleus qu'on peut voir très ronds dans un blanc laiteux quand elle admire - j'aime que fleurissent ses yeux que sa bouche éclose que son nez s'avance un peu pour sentir - mais elle ne fait attention à rien, elle entre, elle sort, elle fait comme chez elle et personne ne lui dit rien, elle casse des choses, elle fait du bruit dans la maison de la grand-mère et la grand-mère ne dit rien, elle fait mine qu'elle est sourde et sourit en coin, sourit qu'on vienne enfin faire du bruit dans sa maison, elle fait mine qu'elle est vieille et que ça ne l'atteint pas, mais c'est vrai qu'elle s'en fiche, on peut venir chez elle et tout mettre sens dessus dessous, ça lui est égal, tant qu'il y a du bruit ! j'ai appris à apprécier ses bavardages qui ne disent rien, qui se répètent et tournent en boucle comme un vieux disque, avec chaque fois une voix plus éraillée, j'ai appris à apprécier ses bavardages pour avoir seulement le loisir d'admirer ses rides, ses lèvres fines comme du papier qui a pris l'eau, son visage monumental, qui se laisse regarder sans ciller sans rien cacher mais sans ouvrir ses portes ; la grand-mère, l'arrière grand-mère fermée à clé, qui ne dit rien que les choses sans importance est-ce que tu veux encore un peu de lait ? oui, non, je n'en sais rien, ne reste pas ainsi rentrée en toi-même comme dans une coquille, il faut que tu me parles, que tu me guides le long du chemin de tes rides, que tu m'aides à naviguer dans les deltas qui sont aux coins de tes yeux, et elle reste de marbre figée dans des mouvements anciens, de plus en plus courbée, et la confiture ? tu l'aimes, la confiture, c'est mon oncle qui en faisait de la confiture, elle était bien bonne ; et moi qui croyais tout savoir, me voilà face à l'indéchiffrable, ce visage creusé et doux comme une façade ancienne lavée par les eaux, et je cherche la clé, j'escaladerai si je peux je pousserai la fenêtre je passerai la main par l'ouverture et trouverai la poignée qui m'empêche encore d'entrer.
     J'y entrerais volontiers mais il est probable que vous n'y soyez plus.



Image : Svetlana Bekyarova
Ikar's Daughter

samedi 7 septembre 2013

Alice in Island


     Glasdächer, einige Spitzen heben sich sehr hoch wie Kirchtürme, und von jeder Spitze erstrahlt ein dünner Lichtstrahl, der das schwarze Land mit weißen Strichen schneidet.
     Ich gehe über einem ebenen Gebiet ohne Hindernisse für Lichtkegel, weiße Striche, wie nach einer wissenschaftlichen Berechnung mit einem Meterstab gezogen. Ein ganzes, unbewohntes, ebenes Land mit schwarzen Kieselsteinen, können Sie sich das vorstellen? Ich laufe seit so langer Zeit, und habe nur einen Teil des Weges zurückgelegt um in diese gläserne Stadt zu kommen. Ich laufe, die Steine rollen unter meinen Füssen und schlagen gegeneinander. Ich fühle das Wasser, den Wind, die Kälte und das Meersalz auf meiner Haut, höre die Wellen sich an den Strand lehnen, ohne sie sehen zu können. 
     Ich weiß nicht wieviel Uhr es ist, habe meine Uhr zuhause gelassen, und die Sonne geht nicht unter, seit ich da bin, war ich zwei Mal so müde, dass ich zu schlafen angefangen habe, und die Sonne ist nicht unter gegangen, da bin ich mir sicher. Die Zeit hat sich wie der Strand gezogen - sicher war ich auch, dass er nicht so weitgestreckt war. Auch habe ich diese Glasstadt nur spät bemerkt; wenn sie aber näher an der Küste wäre, hätte ich jedenfalls nicht so viel Zeit gebraucht um dort anzukommen. 
     Die Glaswände sind unregelmässig. Sie wissen nichts von geometrischen Formen. Oft kann man unter ihnen hindurchgehen, aber nicht hineinkommen. Die Glaswände sind glatt und kalt, man kann sich nicht daran lehnen. Die kleinen Wellen rollen auf den Kieselsteinen, sie legen sich mit den Kristalklaren Gebäuden an, mit einer gelegentlich brutalen Energie umarmen sie sie, hinterhältig schleichen sie sich unter sie, und plötzlich drehen sie sie um, bringen sie über den Strand kilometerweit, oder schwemmen sie völlig auf den Ozean hinaus. Jedes Haus ist ein Eisbrocken.
     Jetzt erinnere ich mich daran. Inmitten des riesigen Strandes hatte ich durst, die Flasche war da; ohne es zu merken habe ich noch die ganze Flasche ausgetrunken.





Bild : Max Habich
Wenn ihr es in Original Version lesen wollt
(oder wenn der Text auf deutsch zu schlecht ist), hier klicken :)
Merci à Marietta et à Max !

vendredi 6 septembre 2013

Alice en Islande (pays d'autres merveilles)


     Des angles de toits, quelques piques s'élèvent bien haut comme des clochers et de chacune de ces pointes jaillit un faisceau de lumière très fin, qui fend le pays noir de traits blancs.
     Je traverse un espace dont la platitude n'offre aucun obstacle aux rayons de lumière, traits blancs tirés à la règle d'après un savant calcul. Tout un pays désert et plat couvert de galets noirs, imaginez, je marche depuis si longtemps et je n'ai pas fait la moité du chemin qu'il me reste à faire pour atteindre la ville aux toits de glace. Et je marche, faisant rouler sous mes pieds des galets qui s'entrechoquent ; sur ma peau, l'eau, le vent, le froid, le sel de la mer ; j'entends se blottir les vagues sur la plage sans les voir encore.
     Je ne sais pas l'heure qu'il est, j'ai oublié ma montre à la maison, le soleil ne se couche pas, depuis que je suis là, j'ai dû m'arrêter pour dormir, deux fois, tant j'étais fatiguée, et le soleil ne s'est pas couché, j'en suis sûre. Le temps s'est étiré comme la plage, j'étais certaine qu'elle n'était pas si vaste. Aussi je n'ai aperçu ce village de verre que bien tard, mais, s'il est tout proche du rivage, il ne m'aurait pas fallu tant de temps pour arriver.
     Les parois de verre sont irrégulières. Elle ignorent tout des formes géométriques. On peut souvent les traverser, mais on ne peut pas entrer. Les parois de verre sont glissantes et froides, on ne peut pas s'appuyer dessus. Les vaguelettes roulent sur les galets, elles se frottent aux édifices cristallins, les embrassent avec une énergie parfois brutale, sournoisement se glissent sous elles et d'un coup les renversent, les font rouler sur quelques kilomètres ou les emmènent tout à fait flotter sur l'océan. Chaque maison est un bloc de glace. 
     Maintenant je m'en souviens. Au milieu de la plage immense, j'avais soif, la bouteille était là, et sans y prendre garde, j'ai encore bu toute la bouteille.






Images : Max Habich