samedi 7 septembre 2013

Alice in Island


     Glasdächer, einige Spitzen heben sich sehr hoch wie Kirchtürme, und von jeder Spitze erstrahlt ein dünner Lichtstrahl, der das schwarze Land mit weißen Strichen schneidet.
     Ich gehe über einem ebenen Gebiet ohne Hindernisse für Lichtkegel, weiße Striche, wie nach einer wissenschaftlichen Berechnung mit einem Meterstab gezogen. Ein ganzes, unbewohntes, ebenes Land mit schwarzen Kieselsteinen, können Sie sich das vorstellen? Ich laufe seit so langer Zeit, und habe nur einen Teil des Weges zurückgelegt um in diese gläserne Stadt zu kommen. Ich laufe, die Steine rollen unter meinen Füssen und schlagen gegeneinander. Ich fühle das Wasser, den Wind, die Kälte und das Meersalz auf meiner Haut, höre die Wellen sich an den Strand lehnen, ohne sie sehen zu können. 
     Ich weiß nicht wieviel Uhr es ist, habe meine Uhr zuhause gelassen, und die Sonne geht nicht unter, seit ich da bin, war ich zwei Mal so müde, dass ich zu schlafen angefangen habe, und die Sonne ist nicht unter gegangen, da bin ich mir sicher. Die Zeit hat sich wie der Strand gezogen - sicher war ich auch, dass er nicht so weitgestreckt war. Auch habe ich diese Glasstadt nur spät bemerkt; wenn sie aber näher an der Küste wäre, hätte ich jedenfalls nicht so viel Zeit gebraucht um dort anzukommen. 
     Die Glaswände sind unregelmässig. Sie wissen nichts von geometrischen Formen. Oft kann man unter ihnen hindurchgehen, aber nicht hineinkommen. Die Glaswände sind glatt und kalt, man kann sich nicht daran lehnen. Die kleinen Wellen rollen auf den Kieselsteinen, sie legen sich mit den Kristalklaren Gebäuden an, mit einer gelegentlich brutalen Energie umarmen sie sie, hinterhältig schleichen sie sich unter sie, und plötzlich drehen sie sie um, bringen sie über den Strand kilometerweit, oder schwemmen sie völlig auf den Ozean hinaus. Jedes Haus ist ein Eisbrocken.
     Jetzt erinnere ich mich daran. Inmitten des riesigen Strandes hatte ich durst, die Flasche war da; ohne es zu merken habe ich noch die ganze Flasche ausgetrunken.





Bild : Max Habich
Wenn ihr es in Original Version lesen wollt
(oder wenn der Text auf deutsch zu schlecht ist), hier klicken :)
Merci à Marietta et à Max !

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